Grußworte der IGG zum 16. Hambacher Bikerfest |
Liebe
Freundinnen und Freunde auf dem Motorrad, mit und ohne Beiwagen.
sehr
geehrte Damen und Herren der Presse,
Im
Namen der IG Gespannfahrer möchte ich Sie recht herzlich zum diesjährigen
Hambacher Bikerfest begrüßen. Mein Name ist Andreas „Golo“ Golombowski und ich spreche
hier im Namen und in Vertretung des ersten Vorsitzenden der IGG.
Wir
stehen hier und kämpfen zum einen für unser Recht, unsere Straßen ohne
Einschränkung in ihrer Gesamtheit nutzen zu dürfen, und zum anderen gegen eine
seit langem bestehende und im Zeitalter massenmedialer Kommunikation zunehmende
Diskriminierung von Motorradfahrern. Wie so oft werden Vorurteile und das
Fehlverhalten weniger genutzt, um unverhältnismäßig Motorradfahrer kollektiv durch
Verbote zu sanktionieren.
Leider
ist es in der Bundesrepublik inzwischen Usus geworden, Ursachen und Symptome zu
verwechseln und in Unkenntnis dieses Sachverhaltes nur noch an den Symptomen herumzudoktern.
Die Ursachen verschwinden dabei oft gänzlich aus dem Blickfeld. Beispielhaft
ist für mich hierbei das Phänomen der Raserei.
Im
Land mit dem Gütesiegel „getestet auf deutscher Autobahn, macht über 200“ wird
viel zu selten nach den Ursachen der Raserei geforscht. Dieses Phänomen steht für
mich exemplarisch für viele Teile unserer Gesellschaft. Stetige Beschleunigung
wird zum Motor des Lebens. Immer höher, extravaganter und extremer muss es
offensichtlich werden.
Kehrseitig
dazu reagiert dann der Gesetzgeber auf die Folgen dieser Überbietungslogik,
meist durch ausufernde Reglementierungs- und Verordnungswut, mit der Folge,
dass wir Bürger uns immer öfter in Schemata gepresst wiederfinden, in die wir
nicht gehören. Unser gesunder Menschenverstand und unsere Fähigkeit zum eigenverantwortlichen
Handeln wird zum Opfer von Vorschriften und juristische Auslegungen. Wir werden
beständig und wiederholt Reglementierungen und Normierungen unterzogen.
Gegen
solche Bevormundung gilt es sich zu wehren. Sinnbild für bestehende
Überreglementierungen ist unter anderem die beständig wachsende Ampeldichte in
Deutschland. Wo früher ein rechts vor links genügte, muss heute immer öfter der
Verkehr durch Ampeln geregelt werden, und das sogar auf weiter Flur um ein Uhr
nachts.
Man
fragt sich in solchen Momenten, welcher Amtsschimmel hat hier wieder mal gewiehert
und uns solchen Mist beschert. Solches aus sogenannter Rechtsunsicherheit
gezeugtes bürokratisches und übervorsichtiges Handeln müssen wir verhindern
bzw. wieder zurückdrängen. Das Leben geht schließlich nicht in einer
Rechtsverordnung oder einer Prozentzahl auf.
Unser
Leben gehört uns und wir sind willens und fähig, es ohne Bevormundung zu
gestalten. Deswegen stehen wir hier. Nicht nur, um gegen Streckensperrungen für
Motorradfahrerinnen und -fahrer zu Felde zu ziehen, nein, sondern auch um unser
Verlangen kundzutun, dass wir Handeln und nicht warten, bis andere alles für
uns geregelt haben. Dafür engagieren wir uns als Gespannfahrer unter anderem
auch in der Motorrad Initiative Deutschland.
In
diesem Sinne wünsche ich allen ein erfolgreiches Hambacher Bikerfest 2014.
Viele
Dank für Ihre Aufmerksamkeit.